Adipositas (Fettsucht, Fettleibigkeit), Übergewicht – Gefahren der Fettsucht

Wenn die Jeans zu eng ist und die Knöpfe am Hemd spannen, ist die Kleidung entweder beim Waschen eingelaufen oder man selbst hat zugenommen. Wahrscheinlich ist eher letzteres! Denn Übergewicht ist bei uns weit verbreitet.

Besonders die Jüngeren erreichen heute immer häufiger die oberste Gewichtsklasse: 10 bis 20 Prozent aller Kinder und Jugendlichen sind übergewichtig, Tendenz steigend. Woran das liegt?

Ganz einfach: an unseren ungesunden Ess- und Lebensgewohnheiten.

Ernährung

Unser Essen ist oft zu fett, zu süß und damit zu kalorienreich. Vor allem, wenn wir uns nicht viel bewegen und lieber vor dem Fernseher oder dem Computer sitzen. So nehmen wir jeden Tag meist mehr Energie zu uns als wir verbrauchen können. Was unser Körper aber nicht verbraucht, das speichert er. „Man kann ja nie wissen,“ denkt er sich und legt aus Angst vor schlechten Zeiten einen Energievorrat in Form von Fettpölsterchen an. Das ist ja auch ganz pfiffig von der Natur eingerichtet, denn nur so konnten die Menschen schlechte Zeiten überleben. Doch Hungersnöte, wie sie unsere Vorfahren kannten, haben wir nicht zu befürchten. Und so kann schon ein Riegel Schokolade zuviel am Tag dafür sorgen, dass wir am Ende des Jahres einige Kilo mehr wiegen!

Bewegung

Wenn du mal über deinen Alltag nachdenkst, wirst du erkennen, dass dein Tagesablauf meist ganz schön wenig Action enthält. Du schläfst im Normalfall 8 bis 10 Stunden, sitzt den ganzen Vormittag in der Schule und brütest nachmittags noch über den Hausaufgaben. Hast du Hunger, greifst du in den Kühlschrank und musst nicht wie deine Vorfahren auf die Jagd oder aufs Feld gehen. Unzählige technische Geräte ersparen dir Arbeit und Anstrengung, sei es nun die Spülmaschine, der Fahrstuhl oder das Auto.
Dabei bist du ziemlich wenig in Bewegung, das heißt, dein Körper hat wenig Gelegenheit, die Energie, die du ihm in Form von Nahrung zuführst, zu verbrauchen.
Zum Ausgleich für diese „bewegungsarmen“ Phasen hast du deine Freizeit, in der du mit Freunden unterwegs sein oder Sport treiben kannst.

Viele Kinder und Jugendliche nutzen diese Zeit aber nicht mehr, um sich mal richtig auszupowern, sondern bleiben lieber zu Hause vor der Glotze und dem Computer sitzen.

Schluss damit, sagen die Gesundheitsexperten und schlagen Alarm. Übergewicht ist ein hohes Gesundheitsrisiko!

Wer deutlich mehr Körpergewicht als normal mit sich herumträgt, der mutet seinem Körper eine ganz schön schwere Last zu. Auf Dauer geht das auf die Knochen und Gelenke, und so können Rücken- und Gelenkschmerzen zum ständigen Begleiter werden.

Zu viele Kilos belasten aber auch das Herz-Kreislauf-System. Das hat durch das Mehr an Körpermasse auch mehr zu tun und macht deswegen auch früher schlapp, wenn mal größere Anstrengung angesagt ist.
Für Übergewichtige besteht auch ein erhöhtes Risiko, an Diabetes Typ 2, auch Zuckerkrankheit genannt, zu erkranken. Das heißt, der Körper kann Kohlenhydrate wie Zucker nicht mehr richtig verarbeiten. Der Zuckergehalt im Blut steigt. Langfristig kann Diabetes vor allem zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.

Rücken- und Gelenkschmerzen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, das hört sich für dich eher nach Problemen an, über die alte Leute klagen. In der Tat hatten früher eher Ältere mit diesen Folgen von Übergewicht zu kämpfen. Mittlerweile sind aber auch immer mehr Kinder und Jugendliche davon betroffen.

Dick und dünn

Deine Freundin isst genauso viel Schokolade wie du und wird trotzdem nicht dick, während du kleine Pölsterchen bekommst. Wie kann das nur sein, fragst du dich?

Jeder Mensch hat einen Grundumsatz an Energie, das heißt er verbrennt in völliger Ruhe eine bestimmte Anzahl von Kalorien. Es gibt also Menschen, die in Ruhe viel Kalorien verbrennen und dementsprechend mehr essen können ohne zuzunehmen, und Menschen, die weniger Kalorien verbrauchen. Bei letzteren ist natürlich das Risiko, übergewichtig zu werden, relativ hoch.

Innerhalb einer Familie kommt es häufig vor, dass Kinder die gleiche Statur wie ihre Eltern haben. Da liegt der Verdacht nahe, dass Dick- oder Dünnsein von der Vererbung abhängt. Ganz so einfach ist es aber nicht. Vererbt wird nicht das Übergewicht, sondern nur die Veranlagung zum Dickwerden. Und dagegen kann man mit abwechslungsreicher Ernährung und viel Bewegung angehen!

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