Lärm ist nicht immer eine erträgliche Angelegenheit und kann negative Folgen im Alltagsleben haben. Lärm kann sich auf den Körper wie auch auf die Seele des Menschen auswirken.
Lärm nervt und macht krank!
Die nachfolgende Situation ist wahrscheinlich den meisten Menschen nur zu gut bekannt: Es wird konzentriert an den Hausaufgaben, an einer Studienarbeit gearbeitet und aus dem Nebenzimmer oder der Nachbarwohnung kommt auf einmal eine sehr unangenehme Lautstärke – so dass die Konzentration sehr eingeschränkt ist und keine Aufgaben zufriedenstellend gelöst werden kann. Die Schwester oder der Nachbarsjunge üben wieder mit ihrem Schlagzeug, mit der Gitarre oder erfreuen sich Lautstark an der Lieblings-Musik.
Also was tun? Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass man versucht sich durch Worte Luft zu verschaffen – allerdings hilft das in vielen Fällen nicht weiter. Hier sollte ggf. über eine Vereinbarung nachgedacht werden die darüber entscheidet, zu welchen Zeiten in welchem Zeitraum die Gitarre oder das Schlagzeug gespielt werden darf.
Nun kann man sich perfekt in die Situation hineinversetzen, wie es den Menschen geht, die ständig durch Lärm gestört werden. Die negativen gesundheitlichen Auswirkungen können sein:
- Kopfschmerzen
- Stress und Nervosität
- Konzentrationsschwäche
- Schlaflosigkeit
- schlechte Laune
Besonders starker Lärm kann übrigens das Gehör beschädigen.
Lärm macht schwerhörig!
Rund 14 Millionen Menschen in Deutschland haben Schwierigkeiten mit dem Hören. Und das sind nicht nur Omas und Opas, sondern immer mehr Kinder und Jugendliche. Lärmschwerhörigkeit hat nichts mit der Schwerhörigkeit zu tun, die bei manchen Menschen angeboren ist. Lärmschwerhörigkeit entsteht, wenn unsere Ohren zu großen Krach ertragen müssen. Und daran sind wir in der Regel selbst Schuld.
Wie entsteht Lärmschwerhörigkeit?
Wird unser Gehör durch großen Lärm belastet, bedeutet das Gefahr für Hörzellen und Zilien. Hat man auf einer Party schon mal zu dicht an der Lautsprecherbox gestanden? Dann kennt man auch die Situation, wo danach die Stimmen der Freunde, als wären diese weit entfernt, gehört werden – so als wäre Watte in den Ohren.
Und was ist in dieser Situation mit dem Gehör passiert?
Die Zilien, die feinen Härchen im Innenohr, sind wegen der hohen Lärmbelästigung erschlafft – so wie der Mensch, wenn dieser zuviel Stress hat – und geben die Geräusche nicht mehr richtig an den Hörnerv weiter. Kommt so etwas selten vor, erholen sich die Zilien wieder und nach einer Weile ist das Hörvermögen wieder hergestellt.
Anders ist das aber, wenn die Zilien dauerhaft mit Lärm gequält werden. Zum Beispiel wenn der Musikplayer auf dem Schulweg immer so laut aufgedreht ist, dass auch der Sitznachbar im Bus die Musik mithören kann. Dann schmelzen die Zilien und verklumpen und das lässt sich von keinem Arzt der Welt mehr heilen. Zerstörte Zilien können nichts mehr 100 %ig an den Hörnerv weitergeben und der Hörnerv nicht ans Gehirn. Das heißt, so nach und nach wird das Gehör immer schlechter. Manchmal dauert es einige Jahren, bis einem selbst auffällt, dass man nicht mehr gut hört. Dann ist es aber leider schon viel zu spät!
Was die Zilien ebenfalls zerstört, sind sehr laute plötzliche Geräusche, wie zum Beispiel der Knall eines Silvesterkrachers. Da reicht schon ein einziger Knall direkt neben dem Ohr, um das Gehör für immer zu schädigen.
Sogar Kinderspielzeug kann gefährlich werden. Es gibt Spielzeughandys, deren Klingeln direkt am Ohr so laut ist wie ein Düsenjet in 15 Metern Entfernung!
Wenn es zu spät ist – der Tinnitus
Lärm erzeugt auf Dauer nicht nur Schwerhörigkeit, sondern kann auch äußerst unangenehme Ohrgeräusche hervorrufen. Das lästige Piepen, Pfeifen, Summen und Brummen im Ohr nennt man Tinnitus. Die Geräusche kommen von innen und können sogar so stark werden, dass diese einem den Schlaf rauben.
Ganz wichtig: jedes Ohrgeräusch, das länger als einen Tag andauert, muss so schnell wie möglich von einem Arzt behandelt werden. Sonst kann es ein lebenslanger Begleiter werden und da kann man sich doch wirklich Schöneres vorstellen!
Wie kann man demnach seine Ohren schonen?
- Radio, MP3-Player und Fernseher maximal auf Zimmerlautstärke einstellen.
- Unterwegs den MP3Player nur so laut einstellen, dass die Geräusche der Umwelt wie auch des Verkehrs noch wahrzunehmen sind.
- Bei Dauerhaft starken Lärm Ohrstöpsel, wie z. B. Oropax, verwenden.
- In der Disco oder auf Feierlichkeiten den Platz direkt neben den Lautsprecherboxen vermeiden.
- Zuletzt: Auch mal die Stille im Park, am Wasser oder im Zimmer genießen.